Lebhaft erzählen mit der Erzählschiene
Ich habe für mich ein neues Medium in der Zusammenarbeit mit Kindern entdeckt. Die Erzählschiene. Vor langer Zeit lernte ich das „Kamishibai-Theater“ in meiner ehemaligen Einrichtung kennen. „Kamishibai“ bedeutet auf Deutsch „Papiertheater“ und kommt ursprünglich aus Japan (Info aus dem Internet). Nun kann ich für meine Arbeit in verschiedenen Kitas und auf Kinderveranstaltungen nicht das schwere, aus Holz bestehende, „Kamishibai-Theater“ mitnehmen. Mit der Zeit wäre dies anstrengend geworden. Durch Zufall stieß ich auf die Erzählschiene, welche nach dem selben Prinzip funktioniert wie das „Kamishibai-Theater“. Es wird eine Geschichte erzählt und mit einer Pappkulisse und Pappfiguren auf der Erzählschiene gespielt. Dabei handelt es sich um viele bekannte Bilderbuchgeschichten und neuen Geschichten. Ebenfalls eigene, mit Kindern ausgedachte, Geschichten können entwickelt werden. Die dabei entstehenden Figuren werden gemalt und ausgeschnitten. Kinder bringen dafür eine lebhafte Fantasie mit und haben sprudelnde Ideen. Die Erzählschiene ist super leicht zu transportieren und mit wenig Mühe effektiv im, zum Beispiel, Morgenkreis einsetzbar.
Zum Mitmachen hervorragend geeignet
Es fasziniert mich, wie aufmerksam, interessiert und konzentriert die Kinder den Geschichten folgen. Die Spannung ist ihnen im Gesicht abzulesen. Alle, wirklich alle, Kinder folgen den Geschichten gespannt. Das beste an der Erzählschiene, wie auch beim Kamishibai, ist die Interaktion zwischen mir, der Erzählerin, der Geschichte und dem Publikum, den Kindern. Aktiv wird das Publikum in die Geschichte einbezogen. Ähnlich wie beim Puppentheater. Bisher hatte ich drei Geschichten im Repertoire und die Kinder wollten jedes Mal alle drei Geschichten hören. Nicht nur die Kinder haben dabei sehr viel Freude und Spaß, auch mir gefällt diese Erzählform außerordentlich gut. Ich bin jedesmal über die Aufmerksamkeit und die Interaktion mit den Kindern begeistert. Vor kurzem wollte ein Kind, 5 Jahre alt, selbst eine Geschichte nachspielen und ich war überrascht, wie detailtreu er einige Szenen nachspielte, die ich kurz vorher gespielt hatte. Danach wollte er die nächste Geschichte nach eigenen Ideen spielen. Das Ergebnis war eine witzige und turbulente Abwandlung der Orginalgeschichte. Das Publikum fand die Darbietung ebenfalls sehr unterhaltsam und würdigte sie mit einem verdienten Applaus.
Neue Geschichten zum Erzählen
Unlängst habe ich mir zwei weitere Geschichten besorgt, welche ich gegenwärtig am Einstudieren bin. Es ist nicht notwendig, 100% textsicher zu sein, improvisieren ist durchaus ein Teil des Papiertheaters, jedoch hilft es, die Reihenfolge der Geschichte gut zu kennen, um sie überzeugend zu erzählen. Ebenso die Organisation der Reihenfolge der Pappfiguren ist wichtig, denn das Suchen der Figuren stockt die Geschichte und bringt mich aus dem Konzept.
Ich bin von der Erzählschiene begeistert und schwärme oft und gerne von ihr.